Danke an die SommerMusikAkademie für das besondere Geburtstagsgeschenk:
Die Wandelkonzerte zum „1050.“ in der Innenstadt
Nun ist sie fast schon wieder Geschichte: die 24. SommerMusikAkademie auf Schloss Hundisburg, deren drei Abschlusskonzerte an diesem Wochenende noch ausstehen.
Am vergangenen Samstag hatte Bürgermeisterin Regina Blenkle zur Eröffnung die Bedeutung dieser in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Veranstaltungsreihe für den Kultur- und Tourismusstandort Haldensleben-Hundisburg betont. Als weiteren wichtigen Aspekt sprach sie die hier praktizierte internationale Verständigung an. „Die Internationen Begegnungen - sowohl zwischen den Künstlern als auch zwischen Künstlern und Publikum kann in Zeiten, in denen wir uns jeden Tag mit neuen Schreckensnachrichten konfrontiert sehen, nicht hoch genug zu geschätzt werden.“
Als Geburtstagsgeschenk zum Jubiläumsjahr wurde in drei Durchgängen konzertant durch die Innenstadt gewandelt. Dabei wurde der Frage nachgegangen: Kann Musik subversiv sein? Oh ja, sie kann. Und wie. Launig und informativ waren die Erläuterungen vom künstlerischen Leiter Johannes Klumpp zu den ausgewählten Stücken sowie von Dr. Harald Blanke und Vertretern der angesteuerten besonderen Orte.
Treffpunkt und erste Station war das Rathaus, wo zu Mozarts „Hochzeit des Figaro“ überraschend neue Einblicke gewährt wurden. Im Weißen Garten wurde die Sinfonia d-moll von Wilhelm Friedemann Bach als Auflehnung gegen die seinerzeit geltenden musikalischen Regeln enttarnt. Schostakowitschs Klavierquintett in g-moll brachte die dramatische Stimmung eines Kampfes auf Leben und Tod in das Mehrgenerationenhaus EHFA. Dass man seine Ansicht(en) gegenüber der Obrigkeit auch ohne Worte vermitteln kann, wurde bei der Abschiedssinfonie von Josef Haydn im historischen Gaststättensaal in der Hagenstraße 18 augenzwinkernd demonstriert. Der Freiheitschor aus Nabucco von Giuseppi Verdi war Thema der Streicher im Museum Haldensleben und verleitete das Publikum zu spontanem Mitsummen. Zu sponaten Tanzeinlagen kam es an der letzten Station, der Villa Albrecht der Stadtwerke Haldensleben. Das Bläserensemble intonierte einfach mitreißende Melodien wie Pippi Langstrumpf oder „A Banda“ – deutschsprachig bekannt als „Zwei Apfelsinen im Haar“ und wurde nicht ohne Zugaben in die Nacht entlassen.
Zwei Tage Probenzeit lagen zu diesem Zeitpunkt hinter den 57 jungen Musikern aus 19 Nationen. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sonst zumindest Wochen an einem Stück geprobt und gefeilt wird. Dies beweist einmal mehr die hohe musikalische Qualität der SommerMusikAkademie, für die 2016 über 400 Bewerbungen von allen Musikhochschulen Europas eingegangen sind.
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