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Schloss Hundisburg mit Barockgarten

Schloss Hundisburg mit seinen historischen Garten- und Parkanlagen liegt am Nordrand der Magdeburger Börde. Schon im 12. Jahrhundert existierte hier zwischen dem einstigen Erzbistum Magdeburg und den welfischen Territorien die Hunoldesburg, jene wehrhafte Burg, von der heute noch der Bergfried als Südturm des Schloses erhalten ist. Ab 1544 zum Renaissanceschloss umgebaut, ließ es Johann Friedrich II. von Alvensleben 1693 nach dem Vorbild Salzdahlums in ein grandioses Barockschloss verwandeln. Berühmte Besucher der unter Aufsicht des Landbaumeisters Herman Korb gestalteten Räume waren u.a. die Preußenkönige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. Auch Leibniz durchschritt einst das Corps de logis, dessen barocke Raumfolge durch einen verheerenden Brand nach der Einquartierung sowjetischer Truppen im Jahr 1945 weitgehend zerstört wurde. Die Wirtschaftsgebäude  blieben verschont und dienten in der DDR einem Volkseigenen

Gut. Trotz einiger Versuche in den 1960er Jahren, die Gebäude zu sanieren, verfiel das gesamte Anwesen.

Ein Teil des Schlossparks, der im 19. Jahrhundert um den mit 100 Hektar heute drittgrößten Landschaftspark Sachsen-Anhalts erweitert wurde, diente als Fußballplatz. Nach der Wende konnte dank bürgerschaftlichen Engagements  und mit Unterstützung der EU, des Landes und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit der Sanierung und dem Wiederaufbau des Schlosses sowie der Rekonstruktion des Barockgartens und Landschaftsparks begonnen und diese im Frühjahr 2022 abgeschlossen werden.

Hinter der restaurierten Fassade beherbergt  Schloss Hundisburg, der nach Meinung des Kunsthistorikers Udo von Alvensleben „genialen Verbindung einer mittelalterlichen Burganlage mit einem venezianischen Palast“ u.a. zwei Kunstsammlungen, ein Restaurant, eine Außenstelle des Haldensleber Standesamtes und mit der Alvenslebenschen Bibliothek eine der bedeutendsten Bibliotheken der Renaissance. Im Nordflügel ist das "Haus des Waldes" als zentrales Informationszentrum des Landes Sachsen-Anhalt zum Thema Wald untergebracht.

Mit der Fertigstellung des Akademiegebäudes, der Rekonstruktion des Gartensaals und der Neuschöpfung der Deckenfresken im Hauptsaal wurde der weitere Weg für die vollständige Nutzung von Schloss Hundisburg besonders im kulturellen Bereich geebnet.

Perfekte Symmetrie und Durchformung bis ins Detail - große Gartenbaukunst lässt sich im Barockgarten des Schlosses Hundisburg erleben. Der obere und untere Lustgarten sind von 1699 bis 1719 angelegt worden. 1991 wurde die Rekonstruktion in Angriff genommen. Mittlerweile entfaltet er wieder die fürstliche Pracht, die ihn zu einem der berühmtesten Gärten seiner Zeit machte.

 

Bei Schloss- und Gartenführung  lässt sich dies alles besonders intensiv erleben.