Neubau Ohrebrücke zwischen Satuelle und Bülstringen
Die Stadt Haldensleben bemühte sich längere Zeit intensiv, die bestehenden Wegeverbindungen (ehemaliger Bahndamm) zwischen dem Ortsteil Satuelle und der Gemeinde Bülstringen, hier speziell den Teilabschnitt im Ortsteil Satuelle, als Radweg auszubauen.
Für dieses Vorhaben wurde durch das Landesverwaltungsamt die Bewilligung der beantragten Fördermittel (EFRE) für das Haushaltsjahr 2012 zugesagt und die Umsetzung des Bauvorhabens ist durch die Stadt Haldensleben im Jahr 2012 erfolgt.
Die Gemeinde Bülstringen beteiligte sich an der Maßnahme mit 50 % der bereitzustellenden Eigenmittel, wobei hier eine Obergrenze von 28.000 € für die Gemeinde Bülstringen vereinbart worden ist.
Im Zuge des genannten Bauvorhabens wurde die vorhandene Brücke über die Ohre, deren baulicher Zustand als kritisch bewertet wurde, zurückgebaut und als Ersatzneubau eine Rad-/Gehwegbrücke errichtet. Gleichzeitig erhielt der Radweg auf der Satueller Seite eine neue bituminöse Decke.
Als Vorleistung wurde durch die Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH eine an der Brücke aufgehängte Trinkwasserleitung DN 200 und durch die Telekom vorhandene Kabel umverlegt.
Die Brücke befindet sich südwestlich des Ortsteiles Satuelle, im Tal der Ohre in der Gemarkung Satuelle, Flur 6, Flurstück 90/62 und Flur 11, Flurstück 1134 und in der Gemarkung Bülstringen Flur 21, Flurstücke, 1680, 1257, 1258, welche sich im Eigentum der Kommunen befinden.
Die Zufahrt zur Brücke erfolgt über den Hagenweg in Satuelle bzw. über landwirtschaftliche Wege aus der Gemeinde Bülstringen. Eine Zufahrt ist auch über die Kreisstraße zwischen Bülstringen und Uthmöden über einen ländlichen Weg möglich.
Der Neubau dient der Querung des Gewässers I. Ordnung – der Ohre.
Die alte Geh-/Radwegbrücke über die Ohre zwischen Bülstringen und Satuelle war eine ehemalige Fachwerk-Trogbrücke der Eisenbahn. Als Fahrbahn wurde eine Stahlbetonplatte eingebaut.
Die genietete Fachwerkbrücke aus Stahl wies vor allem an den Knotenpunkten und Blechstößen erhebliche Korrosionsschäden auf. Eine fortschreitende Korrosion zwischen den Lammellen war langfristig nicht mehr zu verhindern, sodass das Bauwerk erneuert werden musste.
Die Widerlager und Flügel bestanden aus Stampfbeton, der mehrfach Absandungen, Risse und Bewuchs aufwies. Zur Gründung liegen keine Informationen vor. Aus dem schlechten Bauwerkszustand heraus ist die Erneuerung des Überbaus und des Unterbaus erfolgt.
Als neuer Überbau wurde eine Fachwerk-Trogbrücke aus Aluminium mit Füllstäben aus Eichenholz errichtet, die auf den neuen massiven Stahlbetonwiderlagern aufgelagert wurde.
Das Bauwerk befindet sich in einem besonderen Schutzgebiet nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) zur Aufnahme in das europäische Schutzgebietsnetz NATURA 2000. Das geplante Vorhaben quert den Gewässerlauf der Ohre und liegt damit innerhalb der Grenzen des NATURA 2000-Gebietes „Untere Ohre“. Durch die Stadt wurde deshalb eine FFH-Verträglichkeitsuntersuchung veranlasst. Nach dieser Untersuchung wurde eingeschätzt, dass es bei dem Bauvorhaben unter Einbeziehung der genannten Vermeidungsmaßnahmen zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen der für die Erhaltungsziele des Schutzgebietes „Untere Ohre“ maßgeblichen Lebenraumtypen nach Anlage 1 der FFH-Richtlinie sowie der Tier- und Pflanzenarten nach Anlage 2 der FFH-Richtlinie kommt. Die FFH-Verträglichkeit des Vorhabens bezüglich des NATURA 2000-Gebietes § 34 Bundesnaturschutzgesetz liegt vor.
Das neue Bauwerk wird durch folgende Parameter beschrieben:
Hauptabmessungen:
Stützweite 26,00 m
Gesamtbreite 3,12 m
Breite zw. den Handläufen der Geländer 2,50 m
Der überführte Weg liegt als Damm im Tal der Ohre. Der Übergang zwischen Brückenbauwerk und Weg wurde in Asphalt hergestellt.
Die Bauzeit war vom 09. Juli bis zum 31. Oktober geplant. Die feierliche Freigabe der neuen Rad- und Fußgängerbrücke erfolgte am 15. November 2012. Damit ist die Verbindung zwischen den Orten Satuelle und Bülstringen wieder hergestellt.
Schnitte/Fotos alte Brücke/Referenzobjekte