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Mit einem neuen Besucherrekord ging die 25. Saison der SommerMusikAkademie Anfang August zu Ende. Über 2.000 Besucher ließen sich von den unterschiedlichen Konzertformaten an neun Aufführungsorten begeistern und mitreißen. Zum Jubiläum wurde eine alte Tradition wiederbelebt – die der Meisterkurse. Fünf junge Streichquartette arbeiteten unter Anleitung des international renommierten Armida-Quartetts drei Tage an der Verbesserung ihrer spieltechnischen Fähigkeiten. Die beeindruckenden Ergebnisse wurden dann im Podium „Vier mal 15“ im ausverkauften Foyer der Villa Albrecht, Geschäftssitz der Stadtwerke Haldensleben, vorgestellt. Ebenfalls ausverkauft war das Vorabendkonzert im Hotel Behrens, in dem der künstlerische Leiter und Dirigent Johannes Klumpp an der Bratsche zu erleben war und gemeinsam mit Mitgliedern des Akademieorchesters musizierte. Die Themen der einzelnen Konzerte wurden hier äußerst unterhaltsam und virtuos aufgegriffen. In Anspielung auf das besondere Konzert mit Klezmermusik wurde hier mal eben ein jüdisches Hochzeitslied für Streichquartett adaptiert, was den ohnehin hohen Stimmungspegel im Publikum noch einmal zu steigern vermochte.

Zum Jubiläumskonzert zur Akademieeröffnung in der Schlossscheune kehrte der „Erfinder“ der SMA, Prof. Rolf-Dieter Arens an den Ursprung dieser wohl einmaligen Erfolgsgeschichte zurück. Gemeinsam mit Youngkun Kwak und Jonathan Weigel, beide Stimmführer im Akademieorchester, intonierte er „Von Herzen kommend“ Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Liszt und Franz Schubert. Von Herzen kommend waren auch seine Worte als er von einem „Wendewunder“ sprach, welches hier auf Schloss Hundisburg geschehen sei und das einige Jahre früher oder später so nicht möglich gewesen wäre. "Politiker reden von Europa, aber tun sich oft schwer damit. Hier wird Europa gelebt. Das ist der Geist von Hundisburg." 55 exzellente junge Musiker - das Durchschnittsalter lag bei 24 Jahren - aus 18 Nationen haben diesen einmal mehr gelebt, 21 von ihnen als „Wiederholungstäter“.

In einem mit Höhepunkten gespickten Programm konnte das neue Format, das“ Konzert bei Kerzenschein“, im Hauptsaal des Schlosses vor der Kulisse der untergehenden Sonne im illuminierten Barockgarten zusätzlich besondere Akzenten setzen: Nicht nur für die 200 Besucher sondern auch für Pianistin Magdalena Müllerperth und Mezzosopranistin Geneviève Tschumi war dies eine außergewöhnliche Erfahrung.

Die drei Durchgänge des Wandelkonzertes waren kurz nach Verkaufsstart bereits ausverkauft. An sechs Stationen die von der Schlossscheune bis hinauf auf den Dachboden des Schlosses führten, setzten sich die Kammerensembles des Akademieorchesters musikalisch mit dem Thema „Fluchten“ auseinander, für die es durchaus unterschiedliche Beweggründe gibt: Flucht und Vertreibung durch Krieg und politische Verfolgung als leider sehr aktuelles Thema, aber auch die „Flucht“ von Mozart vom ländlichen Salzburg nach Wien zwecks besserer Selbstentfaltung war ein Thema.

Ausverkauft war auch das besondere Konzert mit der Klezmerband Yxalag, die dem Publikum in der Schinkel-Simultankirche in Althaldensleben ebenfalls ein Klangerlebnis der besonderen Art bescherte und dafür gebührend gefeiert wurde.

Sehr gut besucht war auch wieder die Schlossscheune als Schauplatz des Gesprächskonzertes. Hier wurden vom Akademieorchester Auszüge aus dem Abschlusskonzert vorgestellt. In bewährt unterhaltsamer Manier moderierte und erläuterte Johannes Klumpp die musikalischen Feinheiten und Besonderheiten des Klavierkonzertes Nr. 2 B-Dur, op. 83 von Johannes Brahms und die der 5. Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Bei den ausverkauften Abschlusskonzerten mit Solist Herbert Schuch am Klavier war die Stimmung dann ebenso überwältigend, ob dieser unglaublichen Brillanz der Aufführungen auf Weltklasseniveau.

Auch die Jazznacht im Technischen Denkmal Ziegelei Hundisburg konnte sich wieder über großen Besucherzuspruch freuen. Django Deluxe & Polina Vita wurden ebenfalls nicht ohne Zugaben in die Nacht entlassen.

Im Vortrag „Unter der Lupe“ gewährte Johannes Klumpp in der Alten Fabrik in Althaldensleben dem Auditorium Einblicke in den vielschichtigen Entstehungsprozess eines Orchesters. Unterstützt wurde er dabei von drei seiner Stimmführer, die auch aus ihren eigenen Orchestererfahrungen etwa bei den Berliner Philharmonikern oder beim Gewandhausorchester Leipzig berichteten. Jedes Orchester pflegt ja mehr oder weniger einen eigenen Stil mit unterschiedlich ausgeprägtem Traditionsbewusstsein. Für Johannes Klumpp gilt das Credo „Idee statt Tradition“ – das ist der Hundisburg Style. „Gelingt es mir, diese Vision auf das Orchester zu übertragen, dann entstehen Sternstunden.“ Das ist wieder einmal mehr gelungen und wurde von der 26. Auflage der Internationalen SommerMusikAkademie 2018 mit neuerlichem Besucherrekord noch einmal getoppt. 

2020 findet die SommerMusikAkademie vom 11. bis 26. Juli statt.

 

 

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