Spinnen, Weben und Filzen
Im Januar 1996 wurde die Idee geboren, in den Räumen des alten Renaissanceschlosses eine Frauengruppe zu gründen, die spinnen, stricken, weben und färben und sich dazu einmal in der Woche treffen wollte. Die Initiatoren Frau Marlies Hauer und Frau Karen Beyer fingen ganz klein an: Die Räume wurden in Eigenarbeit hergerichtet und alte Spinnräder wurden wieder funktionstüchtig gemacht. Auch das Spinnen musste wieder erlernt werden. Für die Startfinanzierung wurden selbstgestrickte Strümpfe und Mützen auf dem Zieglerfest in Hundisburg und auf Bauernmärkten in der Umgegend verkauft. Private Spenden und vor allem moralische Unterstützung von der damaligen Staatssekretärin für Frauenpolitik in Sachsen-Anhalt, Frau Elke Plöger, machten Mut und halfen über die ersten Hürden.
Heute besteht die Frauengruppe „BARTHA“ aus 8 Stammmitgliedern der „Kulturlandschaft Haldensleben Hundisburg e. V.“, die sich mit etwa 20 weiteren Frauen und auch manchmal Männern jeden Mittwoch zum „Spinnabend“ trifft.
Neben den wöchentlichen Spinnabenden werden gemeinsame Reisen unternommen, denen sich bis zu 30 Personen aus Hundisburg und Umgebung anschließen. Auch ein interkultureller Austausch bereichert das Vereinsleben. So wurde 2007 mit Hilfe des in der Mongolei tätigen Hundisburger Germanisten Detlev Gärtner ein Projekt initiiert, bei dem zwei mongolischen Experten mit den Vereinsmitgliedern kunsthandwerkliche Fähigkeiten austauschten.
Höhepunkt der jährlichen Veranstaltungen ist ein überregionaler Spinnwettbewerb, der vor der Kulisse des Schlosses stattfindet. Über 20 Teilnehmer werden von einigen hunderten Zuschauern unterstützt und neugierig beobachtet. Den längsten Faden spann im Jahre 2005 Gudrun Bode aus Hundisburg mit 156 m aus 30 g Wolle.