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Datum: 27.07.2023

2023: Vorgestellt: Friedrich Praetorius – der neue Dirigent und künstlerische Leiter der Internationalen SommerMusikAkademie auf Schloß Hundisburg

Es hat sich ja schon herumgesprochen, dass mit der 31. Internationalen SommerMusikAkademie auf Schloß Hundisburg vom 24. Juli bis 6. August eine neue Ära des beliebten Festivals anbricht. Den Dirigentenstab und auch die künstlerische Leitung hat der - bereits mehrfach auf internationaler und nationaler Ebene preisgekrönte - 26jährige Friedrich Praetorius von Johannes Klumpp übernommen. Wir haben ihn zu seinem „Amtsantritt“ und seinen Vorhaben befragt.

Herr Praetorius, wie sind Sie mit klassischer Musik in Berührung gekommen und wann haben Sie Ihre  Leidenschaft dafür entdeckt?

Ich bin in einen sehr musikalischen Haushalt hineingeboren worden. Mein Vater war Solocellist am Theater der Lutherstadt Wittenberg. Meine drei großen Geschwister haben ebenfalls Instrumente gespielt. So wurde bei uns immer viel musiziert und gemeinsam gesungen. Ich habe mit fünf Jahren begonnen, Klavier zu spielen. Das war für mich eine ganz natürliche Entwicklung und Freude.

Was für Musik hören Sie sonst noch gerne?

Neben der „klassischen Musik“ im allgemeinen Sinne höre ich auch gerne Jazz und gut produzierte elektronische Musik.

Warum haben Sie sich für das Dirigentenstudium entschieden, obwohl Sie ja eher vom Gesang/Klavier kommen?

Ich bin mit neun Jahren zum Thomanerchor nach Leipzig gekommen. Mich hat schon als kleiner Junge fasziniert, wie Thomaskantor Georg Christoph Biller dort vorne stand und angeleitet hat. Das hatte etwas Magisches für mich und das wollte ich auch gerne einmal machen. In der elften Klasse ergab sich dann die Chance: Ich wurde in das Amt des Präfekten berufen und war damit Assistent des Thomaskantors und durfte auch den Chor schon mal dirigieren. Das war eine sehr eindrucksvolle Erfahrung, auch dass meine Mitstreiter im Thomanerchor mir so einfach gefolgt sind. Das hat mich darin bestärkt, diesen Weg weiterzuverfolgen. So habe ich mich dann 2015 für das Studienfach Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar beworben, bin aufgenommen worden und habe in diesem Jahr mein Master-Studium abgeschlossen.

Wann haben Sie das erste Mal von der Hundisburger SommerMusikAkademie gehört?

Das war während meines Studiums. Ein Kommilitone, Pauker, war 2017 musikalischer Assistent im Internationalen Akademieorchester.

Was hat Sie motiviert, sich für die Leitung zu bewerben?

Ich hatte die Ehre vom Verein Kulturlandschaft gefragt zu werden, ob ich mir eine Bewerbung vorstellen könnte. Das war während der Vorbereitung der Opernaufführung „Cosi fan tutte“ im letzten Jahr.

Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie erfahren haben, dass die Auswahl der Bewerbungskommission doch recht eindeutig auf Sie gefallen ist?
(Anm. d. Red: es gab vier weitere Mitbewerber).

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, war dankbar und aufgeregt und habe das als große Chance begriffen, eine an sich schon große Sache weiter zu entwickeln. Die Idee mal ein Festival zu leiten, hatte ich schon länger.

Was betrachten Sie als besondere Herausforderung bei der Übernahme dieses profilierten Festivals? Worauf freuen Sie sich besonders?

Ich bin begeistert vom Ambiente des Schlosses und der Umgebung, ich freue mich sehr darauf, hier meine künstlerische Persönlichkeit einbringen zu können. Ich möchte die überregionale Reichweite der SommerMusikAkademie noch ausweiten. Besonders freue ich mich auf die Arbeit mit dem Internationalen Akademie-Orchester und darauf, das Publikum kennen zu lernen.

Und was bedeutet Ihnen in Ihrem ersten Jahr als künstlerischer Leiter die Unterstützung des Akademiegründers Prof. Rolf Dieter Arens? An welcher Stelle kann er besonders hilfreiche Tipps geben?

Wir haben einen sehr guten Draht zueinander. Für mich ist es natürlich sehr hilfreich, von seinen Erfahrungen profitieren zu können. Das betrifft vor allem die Festivalplanung an sich, die Disposition und das Einwerben von Sponsoren. Gefühlt übernehme ich ja von jetzt auf gleich einen „Riesentanker“.

Welche neuen musikalischen Akzente haben Sie vor zu setzen?

Da ist zum einen das Genre „Das deutsche Lied“ und zum anderen der Acapella-Gesang, die ich im Rahmen des Festivals etablieren möchte.

Herr Praetorius, wir danken herzlich für das Gespräch und wünschen Ihnen eine glückliche Hand auf der Brücke des „Riesentankers“ Internationale SommerMusikAkademie auf Schloss Hundisburg!

Für einige Konzerte gibt es noch Restkarten,
die online auf www.sma-hundisburg.de gebucht werden können bzw. in der Schloss- und Gartenverwaltung (Tel. 03904 44265) und im Wobau-Bahnhofcenter erhältlich sind:

  • 29. Juli, 19:30 Uhr, „Das Ausgezeichnete Konzert“ im Hauptsaal, Friedrich Thiele (Violoncello) und Tamta Magradze (Klavier)
  • 31. Juli, 19:30 Uhr, „Das Besondere Konzert“ mit Anna-Maria Hefele (Oberton-Gesang) aus Salzburg
    in der St. Andreaskirche in Hundisburg
  • 2. August, 19:30 Uhr, Jazznacht Open Air mit Paul Bernewitz & Band, Technisches Denkmal Ziegelei Hundisburg
  • 6. August, 17:00 Uhr, Gastkonzert in der St. Nicolaikirche in Oschersleben