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Station 8: Tiere in der Stadt

Turmfalke

Turmfalken haben in Städten eine Vorliebe für Brutplätze in Kirchtürmen, hohen Masten und anderen hohen Gebäuden mit Öffnungen. Daher hat der rotbraun gefärbte Falke, der zu den Greifvögeln zählt, wohl auch seinen Namen erhalten. In der freien Landschaft nutzt der Turmfalke vorwiegend Felsabbrüche, kleine Höhlen im Gestein oder alte Krähen- und Elsternnester an Waldrändern, in Feldgehölzen oder auf einzeln stehenden Bäumen. (NABU)

Auf dem Speiseplan des Turmfalken zählen in der freien Landschaft vorwiegend Feld- und Wühlmäuse. Sofern diese wie in der Stadtlandschaft nicht zur Verfügung stehen, jagen sie auch kleinere Vögel, Insekten oder Eidechsen. Getötet werden diese mit einem gezielten Biss in die Wirbelsäule. Der Schnabel weist für diese Art des Tötens eine kleine Besonderheit auf, den sog. „Falkenzahn“. Dies ist eine kleine Ausbuchtung der oberen Schnabelscheide. Seine Fänge benutzt der Turmfalke daher nur zum Festhalten seiner Beute. (LBV, Turmfalke)

Durch sein breites Lebensraumspektrum ist der Turmfalke in Europa sehr häufig anzutreffen. In Deutschland leben etwa 50.000 Turmfalkenpaare und in ganz Mitteleuropa etwa 90.000. Damit gilt der Turmfalke als häufigste Falkenart Mitteleuropas. (NABU)

Mauerbiene

Wildbienen zählen zu den Solitärbienen und verbringen ihr Leben, welches nur vier bis sechs Wochen andauert, damit für sich allein und zurückgezogen. Als Lebensraum dienen ihnen sandiger Boden, Feldwege, Lösswände, Abbruchkanten, Fugen und Spalten in alten Gemäuern, hohle Stängel, morsches Holz, Fraßgänge anderer Holzbewohner oder auch leere Schneckenhäuser. Den Winter verbringt die Mauerbiene in einer Brutzelle, die sie in ihrer Behausung angelegt hat. Mit den ersten warmen Tagen im Frühjahr wagt sie sich dann hinaus und beginnt emsig ihr Tagwerk. Dabei baut sie ca. 20 bis 40 Brutzellen an in den ein stiftförmiges Ei abgelegt wird. Bevor sie die Brutzellen verschließt lagert sie dort noch Pollen als Eiweißlieferant und Nektar der Pflanzen für die Versorgung der Brut ab. Aus dem abgelegten Ei schlüpft schon nach wenigen Tagen eine kleine Made, die sich innerhalb von zwei bis vier Wochen zu einer Mauerbiene entwickelt. Diese wird dann von einer Drohne (Männchen) begattet und der gesamte Lebenszyklus beginnt von neuem. (Das Nest der Mauerbiene)

Mauersegler

Mauersegler sind als Luftkünstler in Perfektion zu bezeichnen. Sie verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft und schlafen sogar dort. Sogar die Nahrungssuche, Wasseraufnahme und Paarung werden in luftiger Höhe absolviert. Einige Vögel verbringen mehr als 10 Monate ohne Bodenkontakt in der Luft. (NTV) Dennoch benötigen auch Mauersegler einen Brutplatz für die Jungen. Ursprünglich sind die Tiere, die Schwalben sehr ähnlich sehen, Felsbrüter. Mit dem Vordringen des Menschen in die Lebensräume der Mauersegler fanden diese neue Brutmöglichkeiten in Wohnhäusern, Kirchen oder Bahnhöfen. (LBV, Mauersegler)

Während des deutschen Winters ziehen die Vögel zum Überwintern in den Süden von Afrika. Dort haben sie jedoch kein festes Winterquartier, sondern folgen den günstigsten Witterungs- und Nahrungsverhältnissen. In der Zeit von Mitte April bis Mitte Mai kehren sie dann nach Europa zurück. (Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V.)

Mit der Sanierung vieler Häuser in unseren Dörfern und Städten fallen viele Brutplätze für die Luftkünstler weg. Um den Tieren dennoch Nistgelegenheiten zu bieten, können spezielle Brutkästen am Haus angebracht werden. Die Anleitung ist unter der Internetadresse https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/01103.html des NABU zu finden. Angst vor Verschmutzungen des Hauses wie bei Schwalben muss man nicht haben. Die Elterntiere entsorgen die Ausscheidungen derJungvögel um keine Nesträuber wie Marder anzulocken. (LBV)

Quellen

Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), der Turmfalke, verfügbar unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2007-turmfalke/wissen.html, abgerufen am 19.07.2018

Landesbund für Vogelschutz (LBV) e.V., Turmfalke, verfügbar unter https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/turmfalke/, abgerufen am 19.07.2018

Das Nest der Mauerbiene, verfügbar unter https://www.wildbienenschutz.de/wildbienen/nest-der-mauerbiene.html, abgerufen am 31.07.2018

NTV, verfügbar unter https://www.n-tv.de/wissen/Mauersegler-koennen-Monate-nonstop-fliegen-article18955921.html, abgerufen am 23.07.2018

Landesbund für Vogelschutz (LBV) e.V., Mauersegler, verfügbar unter https://www.lbv.de/ratgeber/lebensraum-haus/mauersegler/, abgerufen am 19.07.2018

Deutsche Gesellschaft für Mauersegler e.V., verfügbar unter https://www.mauersegler.com/swift/, abgerufen am 20.07.2018

Abb. 1 Turmfalke, verfügbar unter http://www.naturschule.com/Monatstier-2006/Okt-06/Turmfalke%20-%20rechts.htm, abgerufen am 31.07.2018

Abb. 2: Mauerbiene, verfügbar unter https://www.insekten-sachsen.de/Pages/TaxonomyBrowser.aspx?id=233172, abgerufen am 31.07.2018

Abb. 3: Mauersegler, verfügbar unter http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-20776-2016-10-28.html, abgerufen am 31.07.2018

 

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