Mittellandkanal: Erfolgsgeschichte einer „Wasserautobahn“
Das war auch für die eingespielte Hafencrew der UHH (noch) kein alltäglicher Job: Vor einigen Tagen verluden die Arbeiter einen rund 240 Tonnen schweren Generator als bisher schwerstes Umschlaggut im Südhafen Haldensleben auf das Binnenschiff „Eider“. Der Generator war mit einem 20-achsigen Tieflader in der Nacht zuvor aus Erfurt angeliefert worden und machte sich anschließend via Hamburg auf die Reise nach Argentinien. Ein 740 Tonnen schwerer Kran hob das Gerät vom Tieflader auf ein Binnenschiff.
Die Verladungs-Premiere verlief reibungslos - in den nächsten Wochen werden weitere Generatoren folgen. Bislang waren diese Schwergüter im Hafen Aken auf das Binnenschiff verladen worden, doch dort ist der Wasserstand zu niedrig, der Schiffsverkehr auf der Elbe ist zum Erliegen gekommen.
Die spektakuläre Aktion fand vor den Augen vieler Besucher statt - denn zeitgleich hatte das Wasserstraßenneubauamt in den Südhafen geladen. Der Anlass: Nach mehr als 25 Jahren wurde der Ausbau des Mittellandkanals zwischen Hannover und Berlin nun offiziell beendet. Herzstück der Strecke - der 80 Kilometer lange Abschnitt zwischen Wolfsburg und dem
Wasserstraßenkreuz. Dabei bildete die sogenannte „Stadtstrecke“, der Kanalabschnitt in Haldensleben, eine der anspruchsvollsten Etappen und zugleich den letzten Abschnitt. Nun ist die „Bundeswasserstraße Mittellandkanal“ durchgängig fit für die modernsten Schiffsverkehre: Bis zu 185 Meter lange Schubverbände mit einer Tragfähigkeit von bis zu 3.500 Tonnen können den Wasserweg nun passieren.