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Walderlebnisausstellung in Hundisburg

Ein Ufo und ein Streitfall

Es scheint, als wäre ein UFO im Wald gelandet: Ein ovales, begehbares Objekt ist Mittelpunkt und optischer Blickfang der Ausstellung im Haus des Waldes auf Schloss Hundisburg. „Streitfall Wald“ lautet der Titel der Ausstellung. Trotz des provokativen Titels will die Ausstellung jedoch nicht spalten, sondern eher versöhnen: Der Blick auf den Wald aus der Sicht der verschiedenen Interessengruppen bildet den roten Faden. Dazu nehmen drei Hauptfiguren die Besucherinnen und Besucher „an die Hand“ und zeigen ihre Sicht auf den Wald: Während „Flora“ den ökologischen Aspekt im Blick hat, betrachtet „Waldemar“ den Forst aus der Sicht des Waldeigentümers. „Waldtraut“ hingegen verdeutlicht die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger, die den Wald als Erlebnis- und Erholungsraum betrachten.

Eine „geniale Idee“ und „einmalig für Sachsen-Anhalt“, befand die damalige Umweltministerin Dr. Claudia Dalbert bei der Eröffnung dieses Konzept. Aus einem Sonderfonds, gespeist aus dem früheren Vermögen der Partei- und Massenorganisationen der DDR, hatte ihr Haus die Ausstellung im Wert von mehr als 400.000 Euro finanziert. Lotto-Toto Sachsen-Anhalt steuerte die Finanzierung für den elektronischen Ausstellungsguide bei.

„Leider ist die öffentliche Diskussion über den Wald häufig oberflächlich. Wir finden es wichtig, mehrere Betrachtungsweisen zu zeigen“, betonte Hubertus Hlawatsch, der Vorsitzende des Fördervereins Haus des Waldes e.V.

Und so ist es denn auch: Fundierte Informationen aus den drei Sichtweisen, präsentiert mit moderner multimedialer Technik prägen die Ausstellung. Zugleich lädt sie zum Mitmachen und ausprobieren ein: Zum Beispiel beim Jagdspiel oder im Dachsbau für die kleineren Besucher. Ziel ist es, dass alle Besucher ihre eigene Haltung reflektieren. Am Ende kann jeder in einer Computersimulation im Zukunftskokon seinen eigenen Wald gestalten, ihn weit über 100 Jahre entwickeln und aus der Sicht der Protagonisten bewerten lassen.

Ein beliebtes Element wurde aus der Vorgängerausstellung übernommen, das mit Sicherheit jedem bisherigen Gast im Haus des Waldes in Erinnerung geblieben ist: Weiterhin kann man mit dem Fahrrad durch einen virtuellen Wald, dargestellt auf einem Bildschirm, strampeln. Und das ganz versöhnlich.